Was die Marketingberatung der Zukunft ausmacht: Rückbesinnung auf die Basis. Die Lösung der Geschäftsprobleme von Unternehmen mit allen Mitteln. Klingt nach einer Selbstverständlichkeit. Jedoch bedingt es das Aufbrechen veralteter Denkmuster, Strukturen und Prozess in einer sich stetig wandelnden Kommunikationslandschaft. Mehr! Besser! Schneller! Mit keinem geringeren Anspruch treten neue Ansätze an, diesen Wandel zu begleiten. Zurecht, wenn man sich ausgewählten Argumenten widmet.
Wer Kundenprobleme lösen will, muss Endkonsumenten sowie den Markt verstehen und vor allem auf Veränderungen reagieren. Wer als Dienstleister beziehungsweise Berater im Marketing relevant bleiben möchte, bricht mit dem Schubladendenken altgedienter Geschäftsmodelle. Wer aktuellen Herausforderungen gerecht werden will, verkauft keine Stunden oder einzigartige Ansätze, sondern Sicherheit und Vertrauen durch das Übernehmen von Verantwortung für die erbrachten Leistungen.
Multi-disziplinär!
Die Sinnhaftigkeit organisationaler Strukturen hat dann ein Ende, wenn das Team der besten Köpfe nicht mehr zusammen arbeiten oder entwickeln kann. Zur Bewältigung dieser Herausforderung nehmen Marketingberater eine Art Kuratoren-Funktion ein. Sie vereinen und koordinieren Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen in einer geteilten Mission für das bestmögliche Ergebnis. Als Antwort auf den häufig kommunizierten Wunsch von Unternehmen nach End-to-End-Lösungen, könnte man das auch als Neuauflage und -interpretation des Full-Service-Gedankens bezeichnen. Mit einem wesentlichen Unterschied: Verkauft wird nicht das, was man gerade hat, sondern das was es braucht! Ausgewählte Agenturen tragen diese Lösungsorientierung bis in die finanzwirtschaftliche Sphäre, schaffen den Deckungsbeitrag einzelner Disziplinen gedanklich ab und fokussieren auf eine Ergebniskennzahl. Durch das Aufbrechen veralteter Denkmuster und die Abkehr von der reinen Konzentration auf die Budgetaufteilung zwischen Business Units wie Kreation, Digital, Design, PR, Promotion oder Product Development etc. können die bestmöglichen, integrierten, multidisziplinäre Gesamtleistungen erbracht werden.
Neutral!
Marketingberater sollten sich nicht darauf fokussieren, welche Disziplin einen Teil des Budgets erhält, sondern eine neutrale, unvoreingenommen Position einnehmen. Durch diese Herangehensweise schaffen sie ein besseres Umfeld für die Zusammenarbeit in multi-disziplinären Teams. Diese Unabhängigkeit von Medien und verfügbaren Umsetzungsmöglichkeiten verleiht Marketingdienstleistern Glaubwürdigkeit in der Begleitung strategisch beratender Prozesse.
Ideengetrieben!
Die Idee ist das Herz einer Agentur. Wir alle sind es, auf Grund der Entwicklungen im digitalen Umfeld, gewohnt, Informationen und Ideen weitestgehend kostenlos zu beziehen. Die Offenlegung des geistigen Eigentums stellt auch eine gefühlte Bedrohung für kreative Anbieter dar. An diesem neuralgischen Punkt scheitert auch häufig die Weiterentwicklung kreativer Anbieter hin zu markenstrategischen Beratern. Das Aufbrechen des veralteten Schubladendenkens kann auch hier weiterhelfen. Unter der Voraussetzung einer im Vorfeld abgeschlossenen, exakten Auftragsklärung kann die Philosophie der Lösungsorientierung weitergeführt werden. Unternehmen zahlen dann nicht mehr für die Idee, sondern dafür was die Idee leistet. Das geistige Eigentum des Dienstleisters erfährt somit seine Wertschätzung, lediglich in einer anderen Form der Wertschöpfung. In einem kollaborativen Setting können dadurch vertrauens- und verantwortungsvolle Lösungen im Sinne des optimalen Gesamtergebnisses geschaffen werden.
Agil!
Zugegeben, der Begriff steht kurz davor zum Unwort des Jahres zu mutieren. Wie bereits bei den Skills der Zukunft beschrieben, sind die Tools und das Mindset agiler Modelle jedoch wesentliche, erfolgsversprechende Faktoren. Durch das Übersetzen etablierter Innovationsmethoden für die Anforderungen kreativer Prozesse, können diese ihre Kraft als Beratungsleistung entfalten. Dadurch vollzieht sich ein Wandel von seriellem hin zu parallelem Denken, das beispielsweise durch den Ansatz des Lean Management geprägt wird. Ziel, ist es schnell zu lernen. Dafür werden die besten Köpfe frühzeitig im Prozess vereint, um in möglichst kurzen Schleifen zum optimalen Ergebnis zu kommen. Für Dienstleister im Spannungsfeld zwischen Strategie und Kreativität wird dadurch der Proof of Concept zu einem wesentlichen Produkt. Durch die Möglichkeit des schnellen Lernens im Prozess können Risiken bereits in der konzeptionellen Phase abgefedert, beziehungsweise durch Tests ausgeschlossen werden. Durch die Transparenz in gemeinsamen Abläufen, wird die Undurchsichtigkeit der Black-Box überwunden, wodurch Vertrauen im Principal-Agent-System geschaffen werden kann. Marketingberater können somit mittels agiler Management Tools und Methoden multidisziplinäre Teams im Unterstützungsprozess zwischen klassischen Unternehmensberatungen und Werbeagenturen vereinen und dadurch schnelle und getestete Lösungen hervorbringen.
Die Zukunft des Marketing liegt in der Kooperation in agilen, menschzentrierten Modellen, die kreativ umsetzungsorientierte und strategisch unternehmensleitende Stärken im Sinne der optimalen Marktleistung zusammenführen. Collaborate, Marketeers!
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